Gesundheit braucht Muskeln


Mediziner und Sportwissenschaftler sind sich einig, dass die „Macht der Muskeln“ oft unterschätzt wird. Denn Gelenkprobleme, schlechte Haltung, ein geschwächtes Immunsystem, Verfettung sowie vorzeitige Alterung sind meist eine Folge von Bewegungsmangel und insbesondere zu wenig Muskulatur. 

Regelmäßiges Muskeltraining stabilisiert die Gelenke, senkt den Blutdruck und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Außerdem verbrennt man mehr Körperfett, da der Stoffwechsel angekurbelt wird. Zusätzlich verbessern Muskeln die Körperhaltung, da sie den Körper stützen und aufrecht halten. 

Am wichtigsten ist aber, dass ein regelmäßiges Muskeltraining auch die sogenannten Myokine trainiert, die das Immunsystem stärken. 

Gerade im Alter ist es wichtig, seine Muskulatur stetig zu trainieren, um im Genuss geschmeidiger Gelenke, stabiler Bänder und fester Knochen zu bleiben. 

Auch wirkt sich Muskeltraining positiv auf die Psyche aus. Denn arbeitende Muskeln setzen Botenstoffe frei. Diese aktivieren wiederum die Ausschüttung von Hormonen wie Adrenalin, Serotonin und Endorphinen. Dadurch fühlt man sich glücklicher, klarer und energiegeladener.



Die Macht der Muskeln: Wissenswertes

Zusammen mit den Knochen, Gelenken, Sehnen und Bändern bilden sie den Stütz- und Bewegungsapparat des Menschen. Muskeln dienen grundsätzlich dazu, Teile des Körpers in Bewegung zu versetzen. Dabei sitzt die Muskulatur nicht nur am Knochen, sondern arbeitet auch in Organen wie dem Herzen oder der Lunge.

Der Mensch hat mehr als 650 Muskeln und einen Anteil an der Körpermasse von bis zu 57 Prozent. Ohne Muskeln stünden wir still, es gäbe kein Händeklatschen, keine schwingenden Stimmbänder, keine Verdauung.

Kraftvoll und gesund

Die Zeiten, in denen Muskeltraining nur etwas für Bodybuilder war, gehören längst der Vergangenheit an. Das Training mit Gewichten ist zwischenzeitlich ein absolutes Muss für jeden, der seinen Körper gesund und in Form halten will und auch die ideale Ergänzung zum Ausdauersport. Ein straffer und definierter Körper sieht schließlich nicht nur klasse aus, trainierte Muskeln machen obendrein auch noch stark, schlank und halten gesund und beweglich. 

Krafttraining hält jung 

Bereits ab dem 20. Lebensjahr baut der Körper wieder Muskelmasse ab. Gezieltes Krafttraining hilft durch die regelmäßige Beanspruchung, diesen Verlust zu stoppen, die vorhandenen Muskeln aufzubauen und bis ins Alter zu erhalten. Und dies ist wichtig, denn eine trainierte Muskulatur stabilisiert den kompletten Körper, hält die Bänder und Sehnen geschmeidig, festigt die Knochen und unterstützt die Gelenke. Zudem entlastet ein kräftiges Muskelkorsett den Rücken und minimiert damit die Gefahr von Rückenproblemen.  Auch das Risiko von Bluthochdruck, Übergewicht, Osteoporose und anderen „Zivilisationskrankheiten“ kann ein gezieltes Kräftigungstraining deutlich senken. 

Außerdem sensibilisiert Muskeltraining die Insulin-Rezeptoren der Zellen, so dass die Zellen den mit Mahlzeiten angelieferten Zucker leichter aufnehmen und die Bauchspeicheldrüse weniger Insulin produzieren muss. Dieser Mechanismus senkt das Risiko an Diabetes zu erkranken.

Pausen für Muskelwachstum

Nach einem ausgiebigen Muskeltraining werden nachts die Muskelzellen repariert. Diese Reparatur-Arbeiten kosten den Körper reichlich Energie, für die er sich vorzugsweise aus den Fettdepots des Körpers bedient – ideal zum Abnehmen. Um Gewicht zu verlieren, solltest Du also auf jeden Fall Krafttraining in Dein Leben integrieren und Dich dazu eiweißreich ernähren. Der Körper benötigt für die Reparatur der Muskelzellen nämlich in erster Linie Eiweiß, welches er sich vorzugsweise aus der zugeführten Nahrung holt. Tatsächlich entsteht der Muskelaufbau in den Trainingspausen, wenn der Muskel die mikroskopisch kleinen Risse, die durch das Training entstanden sind, repariert und die Muskeln verdickt, damit er künftigen Belastungen besser gewachsen ist. Lasse deshalb grundsätzlich mindestens 48 Stunden vergehen, bevor Du dieselbe Muskelpartie erneut trainierst. 

Schlank mit Kraft

Muskeln machen schlank, das ist erwiesen: Krafttraining erhöht Ihren Grundumsatz, also den täglichen Energiebedarf des Körpers. Auf diese Weise verhindert Krafttraining oft den gefürchteten Jo-Jo-Effekt nach Diäten sowie den Abbau von Muskelmasse und hält Deinen Körper langfristig in seiner neuen Form. 

Manche Frauen scheuen sich noch heute vor dem Krafttraining aus Angst vor unweiblichen Muskelbergen. Das ist allerdings eine unbegründete Sorge. Zwar ist richtig, dass das Training mit Gewichten die körpereigene Testosteron-Produktion ankurbelt, also die Bildung des männlichen Sexualhormons. Dennoch produziert der weibliche Körper grundsätzlich so wenig davon, dass die Gefahr stark ausgeprägter bzw. aufgepumpter Muskeln selbst bei intensivem Training für Frauen verschwindend gering ist.



Mehr zur Bedeutung von regelmäßigem Muskeltraining für unsere Gesundheit erfährst Du im neuen GEO-Sonderheft „Unsere Kraftpakete“, das wir für Dich in wenigen Tagen im Studio auslegen.

Einen kurzen Einblick in den Beitrag „Die Macht der Muskeln: Warum uns Krafttraining so gut tut“ bekommst Du hier.